Schon wieder fällt der erste Schnee. Die Pferde freuts!
Und wir geniessen lange Ausritte zu fünft.
(Sólfari: isl., Bedeutung: der Sonnenläufer / der-mit-der-sonne-reist)
Seit 10 Monaten sollten die Wasserleitungen zu den beheizten Pferdetränken richtig isoliert werden, nachdem vergangener Winter eine Tränke eingefroren ist.
Wir wollen eine kostengünstige Lösung, da der Fehler nicht auf unserer Seite liegt. Es ist auch nicht ganz klar wo der Fehler liegt. Die Stalldecke aufreissen kommt zu teuer und es müsste bis in die Sattelkammer geöffnet werden (dort hatte ich im November mühselig stundenlang mit einer Freundin die Decke gestrichen!!).
Jetzt Mitte November haben die Arbeiter endlich Zeit. Zusätzlich sollen zwei frostsichere Wasserhähne montiert werden. Aber der Stall hat Vorrang, da wir einen neuen 4-beinigen Pensionär erwarten, und ich die Pferde dann nicht mehr wegsperren kann.
Innerhalb von drei Tagen brachten sie im Stall alles in Ordnung (dachten wir).
Dann, von einem Tag auf den Anderen haben wir Minusgrade und was passiert? Die Leitungen gefrieren erneut. Sie hatten die Heizkabel nicht richtig angeschlossen.
Was planmässig innerhalb zwei Tagen hätte abgeschlossen werden, zieht sich schlussendlich über eine Woche hin. Immer wieder muss ich die Pferde raus sperren. Erstens weil die Arbeiter Angst vor ihnen haben und zweitens weil nach der Arbeit nicht richtig aufgeräumt wird und alles Mögliche herumliegt was die Pferde verletzen könnte.
Alois muss auch immer wieder halbe Tage frei nehmen oder von zuhause aus arbeiten, einfach weil die ganze Prozedur überwacht werden muss. So ist es halt. Fast haben wir vergessen wie es ist, Handwerker im Hause zu haben...
Die Tage werden schon wieder kürzer. Des öfteren ziehen am Morgen Nebelschwaden durch die Senke. Das Laub verfärbt sich und die Vögel sind hektisch unterwegs um sich einen Winterspeck anzufressen. Die Isis haben sich bereits einen dickeren Winterpelz angezogen und geniessen nochmals die wärmende Sonne.
Das Gras ist nochmals gewachsen. Da es sehr viel Eiweis und Fruktan in sich hat, ist für unsere genügsamen Isländer weniger mehr. Weil das Gras aber nicht zu überständig in den Winter darf und „wir“ deshalb mit abfressen nicht nach mögen, fragen wir die Nachbarsschafe, resp. deren Besitzer, ob er die Schafe noch bei uns weiden lassen möchte. Er ist interessiert, da er zur Zeit sowieso noch zwei Schafe mehr hat als geplant und das Futterangebot auf seiner Wiese knapp wird. Für uns ist eine Beweidung durch Schafe auch interessant zumal sie den Hahnenfuss fressen, welcher die Pferde aufgrund leichter Giftigkeit verschmähen und mit ihren Klauen die Erdhügel der Mäuse nieder trampeln.