19.12.2009

Der erste Schnee

Heute möchten wir den Pferdeauslauf fertig einzäunen. Leider hat es in der Nacht stark geschneit. Ohne Handschuhe frieren die Finger sofort an den Metallstangen an. Mit dicken Handschuhen versuchen wir Schrauben und Bohrer im Griff zu behalten.
Mit heissen Kaffees zwischendurch wird alles erträglich und machbar.

Zudem muss der Stall und der Auslauf nach Verletzungsgefahren abgesucht werden. Man kann (als Mensch) noch so suchen und das allermöglichste machen, die Pferde finden immer etwas woran sie sich verletzen können!

Sobald die Strassen wieder schneefrei sind, möchten wir 30 Ballen Heu bei der Kollegin abholen. Stroh hat uns der Nachbar bereits gebracht.

17.12.2009

Einkauf in der Vorweihnachtszeit

Den halben Morgen verbringe ich damit, Holzpallets von meiner Arbeitsstelle in Oerlikon abzuholen. Es reicht schon, nur mit dem Auto überhaupt durch Oerlikon ans Ziel zu gelangen. Hinzu kommt der vorweihnächtliche Stress bei den Autofahrern und die Krönung davon ist die, das alles mit einem Pferdeanhänger in einer Sackgasse zu überstehen...
Anschliessend gehe ich das Weidezaunmaterial einkaufen. Auf diesen Moment freue ich mich seit einem Jahr. Stunden habe ich über dem Katalog verbracht, mit der Absicht, das Beste für möglichst wenig Geld zu besorgen. Die Auswahl an Bändern, Litzen, Kunststoffpfähle, Isolatoren, Griffe, Elektrozaungeräte und anderes, ist riesig. Da kann man sich verwirklichen...
Wer nun aber meint, der Einkauf habe Spass gemacht, der irrt sich: obschon ich heute morgen um 8.00 Uhr meine Wunschliste der Firma „durchmailte“, dauerte das ganze rund zwei Stunden. Der Laden war voll Weihnachtsgschänkli-Verrückten Käufern, dann luden sie mir die 2.5m langen schweren Holzpfähle so in den Anhänger, dass ich die Rampe nicht mehr schliessen konnte und alles wieder ausräumen musste. Die Beratung betreffend Elektrozaungerät und dessen benötigtes Zusatzmaterial (Blitzschutz, Zusatzerdstab, Zuleitungs- und Erdanschlusskabel) fand nicht statt, da keine entsprechend ausgebildeten Fachleute da waren. Statt dessen drückte man mir eine Anleitung in die Hand, mit dem Hinweis, dass ich selbstverständlich jederzeit anrufen könne falls Fragen auftauchen... super! Diesen Teil übergebe ich gerne Alois.

14.12.2009

Alle geben Gas!

Die Ereignisse im Haus überschlagen sich. Ich habe keine Chance mit dem Schreiben dem Tempo stand zu halten.
Auch heisst es einmal „ihr könnt noch dieses Jahr einziehen“, dann heisst es wieder „ihr könnt erst im neuen Jahr einziehen“. Was wir jetzt bestimmt wissen, ist dass wir vor Weihnachten bestimmt nicht mehr einziehen werden können. Auch wenn alle Gas geben, sich teilweise bis zu acht Leute gegenseitig auf den Füssen rumtrampeln und versuchen müssen, ihre Arbeit parallel auszuführen, wird dies nicht möglich sein. Bei einzelnen Arbeiten ist bereits jetzt klar, dass diese erst im Januar ausgebessert werden können.

Der Bauführer hat alle Hände voll zu tun. Alleine wir rufen ihn 2-3x täglich für Fragen und Bemerkungen, ganz zu schweigen von all den Handwerkern!

Hier eine Kurzfassung der letzten drei Tage:

Montag: Gummimatten verlegen im Stall. Zwei kräftige junge Arbeitskollegen von Alois helfen mit.
Zuerst werden die zwei total 1,3 Tonnen schweren Matten verlegt, dann in der Mitte und an den Ausgängen geklebt, dann angedrückt und am Schluss die Leisten runtergeschraubt.
Da in den letzten Tagen die Aussentemperatur auf empfindliche Minusgrade gefallen ist, müssen wir die Ausgänge so gut es geht abdichten, damit der Klebstoff trocknen kann.

 

Dienstag: Das Bad wird gestrichen,

 

ebenso erhält der Kubus im Wohnraum seine Grundierung. Die Garderobe wird auch eingebaut.

Wer jetzt meint, wir treiben es bunt..., der hat RECHT!

 

Mittwoch: Der Abdeckstein der Küche wird montiert:


Die Sicherheitsgläser vor den Fenstern angebracht:

Der Parkett wird unten verlegt und oben bereits geölt:

Die ersten Leuchten angebracht (hier in der Küche und in der Werkstatt):

Und die Badewanne, WC und Lavabo montiert:

13.12.2009

Holzschnitzel-Happening

Am Samstag bevor die Schnitzel verteilt werden können, müssen wir die Umrandung legen. Dazu dienen uns die alten dicken Holzbalken aus dem Haus. Sie werden nicht ewig halten, das Wetter und Rubin's Zähne werden es den Balken antun. Aber vorläufig tun sie noch ihre Dienste. 

Jetzt müssen auch noch 10 Kubik Holzschnitzel umgelagert werden.
Ich beschliesse am Sonntag ein Schnitzelschaufel-Happening zu organisieren; vom jetzigen Stall helfen alle mit, und als die Nachbarin uns sieht, greifft sie ebenfalls zur Schubkarre und kommt spontan rüber. Und so sind wir in 6 Mann-/Fraustunden innerhalb einer Stunde fertig. Anschliessend geniessen wir in der warmen „Stube“ bei Kerzenlicht Alois's Glühwein mit Nüssli und Guezli.

05.12.2009

Umzäunung Auslauf - Holzschnitzellieferung

Am 5.12.09 arbeiten wir zum dritten mal an der Umzäunung des Auslaufs. Es ist ein rechter „Chrampf“ die sechs Meter langen Metallrohre mit den Briden, Schrauben etc. zu händeln. Unzählige male gehen wir in die Knie und wieder hoch um die korrekten Masse und Abstände hin zu kriegen. Noch ist es immer rund fünf Grad warm, trotzdem müssen wir acht geben, dass uns die Finger nicht am Metall abfrieren.

Ebenfalls werden heute die Holzschnitzel für den Pferdeauslauf gebracht. Der Traktor samt Anhänger schafft es wohl in bis in den vorderen Auslaufbereich, dann ist aber schon fertig. Das Vordach hindert ihn an der Durchfahrt für in den hinteren Bereich. Bevor er das Vordach rammt, entscheiden wir uns, dass wir die Schnitzel doch lieber von Hand nach hinten schaufeln.
Doch damit nicht genug: da der Boden mit Eis bedeckt ist, gerät der Anhänger leicht ins Rutschen. Nicht viel, aber genug, dass er so abgewinkelt da steht, dass er nicht mehr zwischen den Eingangspfosten durchkommt. Schliesslich schaffen wir es mit Hilfe der zwei Maler, die zum Glück im Haus am Streichen sind, den Anhänger über das Eis auf dem Auslauf so hin zu rücken, dass er mit dem Traktor durch den Ausgang über die Wiese „befreit“ werden kann...

Uffff, wieder eine Stunde verloren, es dunkelt bereits und solange wir noch etwas sehen können, räumen wir langsam unsere Werkzeuge zusammen. Jetzt müssen nur noch wenige Meter Umzäunung und die Tore montiert werden.

01.12.2009

Was sonst noch alles nebenbei läuft:

Im Haus werden die Türrahmen und Türen gestrichen.
Die Wände werden gespachtelt und erhalten mit Kalkfarbe (von professionellen Könnern, nicht von mir ;-) die Grundierung.
Die Decke muss neu gestrichen werden, da jemand, nein, natürlich niemand, „drübergeschliergt“ hat.
Die Wendeltreppe ist soweit fertiggestellt und muss nur noch gespachtelt und gestrichen werden.
Alle Zwischenräume von Tür und Wand und Decke sind minergietauglich abgedichtet.

Die Badewanne, der Briefkasten, die Laubentreppe und die Ausgussbecken im Erdgeschoss werden geliefert.
Der falsche Parkett wird geliefert und wieder mitgenommen.

Die Pferdetränken werden ummontiert.

Für die Wochen 50-51 ist geplant:
Weihnachten wird gestrichen.
Die Küche wird geliefert und montiert.
Der richtige Parkett sollte geliefert werden.
Das ganze Elektrisch sollte fertig gestellt werden.
Die Lampen im Stall sollten montiert und die Pferdetränken ans Wasser angeschlossen werden. Somit sollten auch die Wasserleitungen beheizt werden.
Am 14.12. werden wir die Gummimatten im Stall auslegen und montieren.
Die 10 Kubik Holzschnitzel sollten im Auslauf verteilt werden.
Bei der Umzäunung des Auslaufs müssen wir noch die Tore montieren.
Weidezaunmaterial und Fiehüter sowie die Gestelle für die Sattelkammer müssen wir noch einkaufen.
Die Pferde sollten täglich bewegt werden.
Im Büro müssen wir unsere Arbeit verrichten, denn irgendwie muss das Geld ja verdient werden welches wir täglich wieder ausgeben.
Sämtliche verletzungsverdächtigen Stellen in Stall und Auslauf (Schrauben, Brieden, Kanten etc.) müssen wir noch entschärfen bevor sie kommen...


Ach übrigens: Habe ich schon erwähnt, dass am 22.12.09 die Wohnung geputzt wird und wir an Neujahr einziehen können? Wenigstens die Pferde, unser Bett und ein paar Kleider. Die Büsis müssen wir erst einfangen können. Dann geht's ab zum Tierarzt, mit dem ganzen Programm was Impfen und Entwurmen anbelangt. Da der Tierarzt erst im Januar wieder geöffnet hat, müssen sie solange in der alten Wohnung bleiben. Auch der richtig grosse Umzug mit allem Drum und Dran planen wir anfangs Januar.

30.11.2009

Streichen

Zweimal die Woche male ich im Stall-WC und in der Sattelkammer die Decken und Wände mit weisser reiner Kalkfarbe. Eine Stallfreundin hat mich dabei auch schon unterstützt. Ich habe das Gefühl als nehme es kein Ende. Da für den Trocknungsprozess die Temperaturen nicht unter fünf Grad fallen sollten, eilt die Sache.
Jetzt, am 6.12.09 sind die Temperaturen doch noch bis unter Null gefallen. Ich streiche trotzdem und stelle dafür einen Entfeuchter in den Raum.

Ich beschliesse jedoch, resp. mein Rücken und die Muskulatur in den Armen bestimmen, dass ich die Stallwände und die Decke von 200 m2 erst im Frühjahr streichen werde. Bis dann mag ich hoffentlich wieder und die Temperaturen werden dann wieder die Durchblutung der gefrorenen weissen Finger gestatten.

23.11.2009

Komplizierte Konstruktion

Der Bau der Wendeltreppe dauert seine Zeit. Die enge Wendung mit trotz starker Steigung auf kleinem Raum ist für die Zimmermänner eine Herausforderung. Ab und zu wird geflucht, dann sind sie jedoch wieder recht stolz wenn sie einen weiteren Schritt gemeistert haben, und das zurecht, finde ich. Es ist irgendwie ein spezielles Gefühl in den oberen Stock zu gelangen, fast so als bewege man sich in einem Schneckenhaus. Aber es fühlt sich dadurch gut an, weil alles so schön rund ist.




Etwas einfacher gestaltet sich da die Metalltreppe vom Stall, resp. Erdgeschoss zum Eingang der Wohnung. Einzelne Teile wurden in der Fabrik vorgefertigt und müssen „nur“ noch zusammenmontiert, geschweisst und befestigt werden. Dies dauert einen Tag mit zwei Mann.

12.11.2009

Und wieder Schaufeln

Am 12. November schaufeln Jörg und ich ein paar Stunden lang Sand. Wir verteilen über rund 150 m2 Sand in die Kunststoffraster. Dazu benötigen wir etwa vier Stunden.

Tags darauf wird der Netstalerbelag geliefert. Zu dritt verteilen wir das „Kies“ im vorderen Bereich. Dann ziehen wir mit Holzbretter die benötigte Höhe an Material ab.

Am dritten Tag wird mit einer gemieteten Fiberplattenmaschiene der Belag verdichtet.

Jetzt muss sich der Boden etwa drei Wochen setzen und festigen.

(Jetzt 4 Wochen später müssen wir leider feststellen, dass sich der Boden nicht gehärtet hat, obschon uns von allen Profiseiten her erklärt wurde, dass die Temperaturen gut seien und es sogar ideal wäre, wenn es nach Regen und trockenen Tagen auch mal gefrieren würde. Das ganze Wetter haben wir durchgemacht und trotzdem ist es schlammig-weich. Einmal ein Pferd durchlassen und der ganze Belag ist wieder beschädigt. Wir werden nochmals eine Fiberplatte mieten. Mehr können wir nicht tun...)

05.11.2009

Die Wendeltreppe

Jetzt wird mit dem Einbau der Wendeltreppe begonnen.
Sie ist absolute Massanfertigung. Um feststellen zu können, ob überhaupt eine solche Treppe in den oberen Stock möglich ist, wurde von den Architekten, resp. vom Lehrling, vor einem Jahr ein Muster in Papier gefertigt.  Und unser Wunsch war, möglichst wenig Wohnraum dabei zu verlieren. Deshalb verläuft die Treppe aus der Wohnung hinaus in die Scheune und im oberen Stock wieder in den Wohnbereich hinein.
Das Problem dabei war (ist) die Schräge des Daches.

Doch nichts ist unmööööglich....

Die Stufen und die Wanne wurden im Werk vorgefertigt. Die Montage und schlussendlich die Verkleidung, welche mit ca. 20 cm Steinwolle isoliert wird, erfolgt vor Ort.

Hier die ersten Bilder:

25.10.2009

Der Pferdeauslauf

25. bis 31.10.09

In diesen Tagen sind wir am Aufbau des Pferdeauslaufs.
Die Aussenfläche beträgt rund 190 Quadratmeter.
Damit der Auslauf einige Jahre dem Gewicht der Pferde, und nicht zu vergessen dessen Ausscheidungen und dem Wetter, standhalten wird, ist ein durchdachter Aufbau verschiedener Schichten nötig.

Da auch noch Pfähle gerammt werden müssen, damit uns unsere Isis nicht davon laufen (obwohl sie es natürlich nirgends schöner haben werden als bei uns...), muss die Arbeit der verschiedenen Firmen Hand in Hand ablaufen. Denn um die Pfähle rammen zu können (die Dicksten sind 15x15 cm Durchmesser), muss er mit einem selbst gebastelten Raupenfahrzeug über den Auslauf fahren. Dies muss vor dem Verlegen der Raster erfolgen, da diese sonst durch das Fahrzeug aufgerissen würde.
Da jedoch alles tatkräftige erfahrene Männer am Werk sind, verläuft die Sache reibungslos.

Um an diesem Hang die gewünschte Fläche zu erreichen und auf das Niveau des Ausgangs des Stalls zu gelangen, müssen als erstes rund 80 Kubik Erde verschoben und hin transportiert werden.
Diese wird dann entsprechend dem gewünschten Gefälle (bei uns +/- 3%) aufgeschüttet und glatt gestrichen.
Darauf wird ein Vlies gelegt, damit sich die Erde darunter nicht mit der folgenden Kiesschicht vermischt.
Es folgt das Rundkies um Unebenheiten zu glätten und das Regenwasser besser abzuleiten.
Erneut folgt ein Vlies um die Kunststoffraster besser verlegen zu können und damit sich das Rundkies nicht in die Raster nach oben arbeitet.
Die Raster werden jeweils um ein paar Zentimeter versetzt ineinander verzahnt und mit Splitt gefüllt, wo gewünscht.

Da unsere Isis Barhuf sind (ohne Eisen), ist es enorm wichtig für die Gesunderhaltung der Hufe, nicht nur weichen oder nur harten Untergrund anzubieten. Unseren Auslauf wollen wir deshalb in drei verschiedene Tretschichten unterteilen: rund 90 m2 Holzschnitzel, ca. 40 m2 Pflastersteine und 60 m2 Netstaler.

Über drei Tage verteilt verlegen wir mit zwei zusätzlichen Männerstärken rund 7,5 Tonnen Material: das Vlies, die Kunststoffraster und die Pflastersteine.

Jetzt muss der Auslauf rund zwei Wochen ruhen und dem Wetter trotzen, bis die Erde sich etwas gesetzt hat. Danach kann der Splitt verfüllt und die Tretschichten als letztes verarbeitet werden. Dies werden wir in den nächsten Tagen in Angriff nehmen.

Hier die ersten Bilder bis vor dem Befüllen des Splitts:

Die Raster kommen....

Nach zwei Tagen Dauerregen...

17.10.2009

Schiebestoren und Stall in neuem Erscheinungsbild

Wir wissen, dass vergangenen Freitag das Gerüst hätte abgebaut werden sollen. Das wollen wir uns ansehen und fahren deshalb hin.

Von weitem schon sehen wir die neue Fassade. Neu daran sind die Schiebestoren welche in noch unberührtem hellem Tannenholz entgegen leuchten.

Auch der Stallvorbau ist fertig mit Holz ummantelt. Es ist richtig gemütlich. Wir hatten die Auflage, Luftschlitze bei der Garage stehen zu lassen, damit sich keine Gase darin ansammeln können (als ob jede Garage luftdurchlässig wäre...). Die Luftschlitze kommen uns jedoch im Futterraum, wo wir Heu und Stroh lagern werden, sehr entgegen, da das Rauhfutter nach der Ernte nachschwitzt (bis 75°) und sich unter schlechten Lagerbedingungen selber entzünden kann.



Und welche Überraschung erwartet uns im Stall?

Der Stall „glänzt“ in wunderbarem „Kleid“. Es wurden nicht, wie geplant, nur die Kanten und bröckelnden Ecken verputzt sondern die gesamte Innen- und Aussenfläche feinsäuberlich mit schönem beige-grauen Kalkputz bearbeitet. Es sieht aus wie in einem andalusischen Vollblut-Zuchtpferdebetrieb!


Zur Erinnerung vorher (20.10.07 und 1.8.08):